Cervo
Mit dem Bus ging es bequem weiter zu einem kleinen romantischen Ort direkt an der Küste. Er liegt an einem Berghang, wodurch er schon aus der Ferne zu erkennen war. Die charakteristische Kirche, die die Häuser überragte, räumte auch unsere letzten Zweifel aus: Dies war eindeutig Cervo!
An dieser Kirche finden regelmäßig Konzerte statt, sogar ein internationales Festival der klassischen Musik. Die Akustik soll durch die Hanglage einzigartig sein. Leider hatten wir noch nie die Gelegenheit, dabei zu sein, aber auch ohne Musik war dieses autofreie Dorf mit seinen farbigen Gassen traumhaft. Alles war restauriert und in warmem Gelb und erdigen Rottönen gehalten. Wir fanden schon bald unser Lieblingscafé mit Meerblick wieder, auf dessen Terrasse wir uns den Rest des Nachmittags von der Sonne verwöhnen ließen.
Auch in Cervo war nicht zu merken, dass wir uns mitten in der Hochsaison befanden. Wahrscheinlich drängelten sich alle Touristen in den Cinque Terre beziehungsweise auf den Bahnsteigen der Cinque-Terre-Dörfer. Aber das wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht, denn die Levante-Küste östlich von Genua war erst für die Woche darauf geplant. Jetzt blieben wir noch eine Weile an der Blumenriviera.
Die Blumenriviera
Außer in den berühmten botanischen Gärten Hanbury in Ventimiglia entdecken Besucher der Blumenriviera nicht besonders viele Blumen. Natürlich blühen überall Oleander und Bougainvillea, aber das ist in der Mittelmeerregion ja keine Seltenheit. Woher also der Name?
»Die Blumenriviera ist eine Reise wert.« Das klingt nun mal einladender als: »Das milde Klima der Riviera ist optimal sowohl für Ihren Urlaub als auch für die Blumenzucht. Wir bitten Sie um Verständnis für die Gewächshäuser, die Teile der Landschaft in der Küstenregion verschandeln.«
Die Palmenriviera
Nördlich von Imperia beginnt die Palmenriviera, von der wir ehrlich gesagt noch nie gehört hatten. Dieser Abschnitt der ligurischen Küste setzt ihr Markenzeichen anscheinend nicht werbewirksam ein, was wir nicht verstehen konnten, zumal die Palmenriviera tatsächlich hält, was sie verspricht: Überall zieren üppige Palmenanlagen die Strandpromenaden. In Finale Ligure spazierten wir vom Bahnhof zur Altstadt von Finale Marina, wo der Boulevard schon fast einem Palmenwäldchen glich.